I.
Press Reports/Pressestimmen
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2012
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2011
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2007
TAUNUS ZEITUNG VOM 26. OKTOBER 2007
VON KATJA SCHURICHT
Seulberg. Sie sitzen da wie Sekretärinnen des Mittelalters: Die drei Frauen im Nonnengewand schreiben mit gespitzten Federkielen auf ihre Pergamentrollen. Die Vierte im Bunde scheint die Vordenkerin zu sein. Sie hat es sich mit einer Katze auf dem Schoß gemütlich gemacht und sinniert. „Dieses Bild zeigt vier bekannte Schriftstellerinnen, die Minnelieder geschrieben haben, allerdings handelt es sich um liturgische Lieder“, erläutert Norman Hothum. Er ist Buchillustrator.
Seine gotische Buchmalerei ist von Sonntag an im Heimatmuseum zu sehen. „Das Büchermachen hat kein End’“ lautet der Titel der Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wird. Zu sehen sind die kunstvollen Seiten bis zum 16. Dezember. Dabei, betont Dr. Erika Dittrich, Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatkunde, fertigt der Buchkünstler keine Kopien von mittelalterlichen Originalen an, sondern interpretiert und parodiert den Stil des Spätmittelalters.
Auch die liebevoll arrangierten Schmuck- und Detailfiguren und die filigranen Ornamente, die fast jede der Darstellungen umrahmen, sind es, die den Betrachter beeindrucken. „Damals gab es europaweit ähnliche Stilmittel, die wie im Baukastenprinzip verwendet worden sind“, erläutert Norman Hothum. „Ich liebe den verspielten Stil und insgesamt das Stilisierte.“
Dittrich hat die Vitrinen zusätzlich mit Werkzeugen und Utensilien bestückt. „Die Farben wurden in Holzgefäßen und Tiegeln aufbewahrt. Da sie sich aus organischen Zutaten, wie Ei als Bindemittel oder Knochenleim zusammensetzten, waren sie nicht sehr haltbar und schimmelten schnell“, erklärt Norman Hothum, der in Freiburg im Breisgau lebt und seinen Beruf seit 16 Jahren ausübt. „Zum Schreiben hat man Federkiele aus Gänse- oder Schwanenfedern benutzt, gemalt hat man mit Marderhaarpinseln. Die gehören auch zu Hothums Handwerkszeug.
„Aber der Wille, so authentisch wie möglich zu arbeiten, hat auch seine Grenzen. Die historische Form der Pigmentierung erspare ich mir lieber, denn aus heutiger Sicht sind einige Bestandteile dieser Farben, wie Schwermetalle, Sondermüll.“
In seinen Illustrations-Kunstwerken greift Hothum das mittelalterliche Leben auf. Wie beispielsweise der Alltag im Verlauf der Jahreszeiten ausgesehen hat, veranschaulichen seine Kalender-Blätter. Auch ein so genanntes „Hausbuch“, eine frühe Form des Lexikons, das nur wohlhabende Familien besaßen, gehört zu den Buch-Schätzen: Die Seiten sind Kräutern, aber auch den Tugenden in allegorisierter Form gewidmet. Die Blätter „Compostela“ geben Einblicke in das Thema der Pilgerschaft. Bei dieser kleinen Serie empfiehlt Hothum dem detailverliebten Betrachter, seinen Blick in den mit Blütendekor und Blättern umrankten Randornamenten schweifen zu lassen: Dort spielen sich kleine Nebenszenen ab, wie die nackten Tänzerinnen, die die Pilger nachts bezirzen, um sie dann auszurauben.
Die Ausstellung wird am Sonntag um 15 Uhr im Heimatmuseum, Alt Seulberg 46, eröffnet. Zu sehen ist sie bis zum 16. Dezember. Die Öffnungszeiten sind mittwochs und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr. Am Mittwoch, 14. November, führt Erika Dittrich durch die Ausstellung. Beginn ist um 17 Uhr.
VON KATJA SCHURICHT
Seulberg. Sie sitzen da wie Sekretärinnen des Mittelalters: Die drei Frauen im Nonnengewand schreiben mit gespitzten Federkielen auf ihre Pergamentrollen. Die Vierte im Bunde scheint die Vordenkerin zu sein. Sie hat es sich mit einer Katze auf dem Schoß gemütlich gemacht und sinniert. „Dieses Bild zeigt vier bekannte Schriftstellerinnen, die Minnelieder geschrieben haben, allerdings handelt es sich um liturgische Lieder“, erläutert Norman Hothum. Er ist Buchillustrator.
Seine gotische Buchmalerei ist von Sonntag an im Heimatmuseum zu sehen. „Das Büchermachen hat kein End’“ lautet der Titel der Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wird. Zu sehen sind die kunstvollen Seiten bis zum 16. Dezember. Dabei, betont Dr. Erika Dittrich, Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatkunde, fertigt der Buchkünstler keine Kopien von mittelalterlichen Originalen an, sondern interpretiert und parodiert den Stil des Spätmittelalters.
Auch die liebevoll arrangierten Schmuck- und Detailfiguren und die filigranen Ornamente, die fast jede der Darstellungen umrahmen, sind es, die den Betrachter beeindrucken. „Damals gab es europaweit ähnliche Stilmittel, die wie im Baukastenprinzip verwendet worden sind“, erläutert Norman Hothum. „Ich liebe den verspielten Stil und insgesamt das Stilisierte.“
Dittrich hat die Vitrinen zusätzlich mit Werkzeugen und Utensilien bestückt. „Die Farben wurden in Holzgefäßen und Tiegeln aufbewahrt. Da sie sich aus organischen Zutaten, wie Ei als Bindemittel oder Knochenleim zusammensetzten, waren sie nicht sehr haltbar und schimmelten schnell“, erklärt Norman Hothum, der in Freiburg im Breisgau lebt und seinen Beruf seit 16 Jahren ausübt. „Zum Schreiben hat man Federkiele aus Gänse- oder Schwanenfedern benutzt, gemalt hat man mit Marderhaarpinseln. Die gehören auch zu Hothums Handwerkszeug.
„Aber der Wille, so authentisch wie möglich zu arbeiten, hat auch seine Grenzen. Die historische Form der Pigmentierung erspare ich mir lieber, denn aus heutiger Sicht sind einige Bestandteile dieser Farben, wie Schwermetalle, Sondermüll.“
In seinen Illustrations-Kunstwerken greift Hothum das mittelalterliche Leben auf. Wie beispielsweise der Alltag im Verlauf der Jahreszeiten ausgesehen hat, veranschaulichen seine Kalender-Blätter. Auch ein so genanntes „Hausbuch“, eine frühe Form des Lexikons, das nur wohlhabende Familien besaßen, gehört zu den Buch-Schätzen: Die Seiten sind Kräutern, aber auch den Tugenden in allegorisierter Form gewidmet. Die Blätter „Compostela“ geben Einblicke in das Thema der Pilgerschaft. Bei dieser kleinen Serie empfiehlt Hothum dem detailverliebten Betrachter, seinen Blick in den mit Blütendekor und Blättern umrankten Randornamenten schweifen zu lassen: Dort spielen sich kleine Nebenszenen ab, wie die nackten Tänzerinnen, die die Pilger nachts bezirzen, um sie dann auszurauben.
Die Ausstellung wird am Sonntag um 15 Uhr im Heimatmuseum, Alt Seulberg 46, eröffnet. Zu sehen ist sie bis zum 16. Dezember. Die Öffnungszeiten sind mittwochs und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr. Am Mittwoch, 14. November, führt Erika Dittrich durch die Ausstellung. Beginn ist um 17 Uhr.